NILfahrt

Mysterien einer Zitherpartie

 

Keine vier Wochen nach der Geburt seiner Tochter Sisi, der späteren Kaiserin von Österreich, hielt es Herzog Max in Bayern nicht mehr daheim. Ihn drängte es zu einer Orientreise. Über Triest, Athen und Korfu reiste er im Januar 1838 nach Alexandria. Dort bestieg er eine Nilbarke des ägyptischen Vizekönigs Mehemed Ali und reiste die nächsten zwei Monate den Nil bis hinauf zum zweiten Nilkatarakt. Immer mit dabei: Der Zithervirtuose Johann Petzmayer. Gemeinsam musizierte der zitherpassionierte Herzog mit ihm auf dem Nil, in den Tempelruinen von Luxor und sogar am Fuße der Pyramiden.

 

186 Jahre später folgen Ruth Geiersberger und Georg Glasl ihren Spuren, machen Station an den Orten, an denen auch Herzog Max weilte. Die geplante Reise (Herbst 2024) folgt 186 Jahre später den Spuren von Herzog Max, benutzt so weit als möglich dessen Route. Doch vermutlich werden die Künstler die Reise ganz anders erleben als seinerzeit der Herzog.

 

Nach ihrer Rückkehr präsentieren sie eine temporeiche Sprach-Musik-Collage, zum einen mit Texten aus Herzog Max Reisetagebuch sowie Kompositionen, die der Herzog und sein Zitherlehrer auf ihrer „Grand Tour“ schufen, etwa den legendären „Nilfahrtwalzer“. Zum anderen mit neuen Klängen und Texten, die virtuos und kurzweilig von der Reise im Jahr 2024 erzählen.

 

Im Hinterfragen, Verdrehen und Verwirren soll es gelingen, das Reisen in andere Zusammenhänge zu stellen. Das ermöglicht ein Innehalten, ein genaues Zuhören und eröffnet möglicherweise neue Blickwinkel.

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