NILfahrt
Mysterien einer Zitherpartie
iEin musikalisch-literarisches Spiel auf den Spuren von Herzog Max in Bayern und seinem Zithervirtuosen Johann Petzmayer
Keine vier Wochen nach der Geburt seiner Tochter Sisi, der späteren Kaiserin von Österreich, hielt es Herzog Max in Bayern nicht mehr daheim. Ihn drängte es zu einer Orientreise. Über Triest, Athen und Korfu reiste er im Januar 1838 nach Alexandria. Dort bestieg er eine Nilbarke des ägyptischen Vizekönigs Mehemed Ali und reiste die nächsten zwei Monate den Nil bis hinauf zum zweiten Nilkatarakt. Immer mit dabei: Der Zithervirtuose Johann Petzmayer. Gemeinsam musizierte der zitherpassionierte Herzog mit ihm auf dem Nil, in den Tempelruinen von Luxor und sogar am Fuße der Pyramiden.
186 Jahre später folgen Ruth Geiersberger und Georg Glasl ihren Spuren, machen Station an den Orten, an denen auch Herzog Max weilte. Vermutlich werden die Künstler die Reise ganz anders erleben als seinerzeit der Herzog.
Nach ihrer Rückkehr präsentieren sie eine temporeiche Sprach-Musik-Collage, zum einen mit Texten aus Herzog Max Reisetagebuch sowie Kompositionen, die der Herzog und sein Zitherlehrer auf ihrer „Grand Tour“ schufen, etwa den legendären „Nilfahrtwalzer“. Zum anderen mit neuen Klängen und Texten, die virtuos und kurzweilig von der Reise im Jahr 2024 erzählen.
Im Hinterfragen, Verdrehen und Verwirren soll es gelingen, das Reisen in andere Zusammenhänge zu stellen. Das ermöglicht ein Innehalten, ein genaues Zuhören und eröffnet möglicherweise neue Blickwinkel.
Passage Kochel - Auszug zur NILfahrt
Die Reise beginnt am Samstag, 21.September, in Kochel. Die „Passage Kochel“ startet um 18 Uhr im Museum im Schusterhaus, das Georg Glasl, unterstützt von Kochler Musikern und Musikerinnen, in ein Atmendes Haus verwandelt.
In der zweiten Station, „Bagage / zam pack‘n dea‘ma“, die in der Werkstatt für Transformationen (Döllerfeldweg 2) stattfindet, sammelt Ruth Geiersberger das Reisegepäck, wägt ab, verwirft, sortiert neu, während Alphorn und gestrichene E-Zither ihr Tun unter- und übermalen.
Nach dem Packen zieht der Zug, begleitet von Trommlern, Blaskapelle und Fahnenträgerinnen, Richtung Bahnhof. Ob die Abfahrt klappt?
Die Fahnen stammen von Ergül Cengiz, die im Juli in der Werkstatt für Transformationen vor Ort gearbeitet hat. Für ihre Fahnen und Standarten, aus durchsichtiger Baufolie geschnitten, hat sie Motive aus der Lüftlmalerei und islamischer Ornamentik gewählt, Orient und Okzident verbunden.
Mitwirkende: Blaskapelle Kochel unter der Leitung von Kaspar Loipolder, Ergül Cengiz, Ruth Geiersberger, Stimme und Performance, Georg Glasl, Hans Mayr, Zither
Konzept: Georg Glasl
Veranstalter: Museum im Schusterhaus, Werkstatt für Transformationen
Eintritt frei. Spenden kommen dem Museum im Schusterhaus zugute.
Termine der Nilfahrt nach der Rückkehr aus Ägypten:
Sonntag, 10. November, 18 Uhr: Museum im Schusterhaus, Kochel
Donnerstag, 14. November, 18 Uhr: Ägyptisches Museum, München
Samstag, 16. November, 18 Uhr: Schloss Garatshausen, Spiegelsaal, Feldafing, Starnberger See
Sonntag, 17. November, 18 Uhr: Volksmusikakademie in Bayern, Freyung
Freitag, 22. November, 18 Uhr: Kloster Banz, Bad Staffelstein: Klangwanderung und Konzert im Kaisersaal
Mit freundlicher Unterstützung von:
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